Stadtanzeiger Coesfeld -Alexander Bitting- Kürzlich bekam der Osterwicker Ingo Röschenkemper (43) einen Lohn für seine Leichtathletikarbeit im Kreis Ahaus/Coesfeld, der er schon viele Jahre nachgeht: Die DLV-Verdienstnadel in Gold. Auch für die LG Rosendahl hat er schon viel geleistet.

Die Leichtathletik-Arbeit mit Mädchen ist seine Welt: Ingo Röschenkemper (M.) aus Osterwick verbringt unzählige Stunden im Jahr mit Vereinsarbeit und Nachwuchsförderung. Foto: bit

 

Rosendahl. Seit über 20 Jahre ist Ingo Röschenkemper im Kreis Ahaus/Coesfeld tätig, seit 2013 ist er Vorsitzender des Kreisathletikausschusses. Bereits seit 1988 ist er bei seinem Heimatverein, der LG Rosendahl, als Sportwart und Übungsleiter aktiv. Bei seinem Sprung zur Leichtathletik war Röschenkemper schon 16 Jahre alt, zuvor spielte er Fußball. „Ich gehörte zu den Besten von den Schlechten", erzählt der damalige Spieler der zweiten Mannschaft. Dass der Rest des Teams leistungstechnisch abfiel, frustrierte ihn, sodass es zu einem Sportwechsel kam. „Das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung", blickt Ingo Röschenkemper zurück.

1984 wurde das Stadion in Osterwick gebaut. Peter Brüggemann, heute Ansprechpartner bei der Gemeinde in allen Sportfragen, wollte damals den Leichtathletikverein aufbauen. Im Dezember 1986 wurde schließlich die LG gegründet. Ingo Röschenkemper wirkte dort von Anfang an mit und machte auch direkt den Übungsleiterschein. Von Beginn an rückte seine eigene aktive Karriere in den Hintergrund, er verschrieb sich ab 19 Jahren mehr der Trainerarbeit. „Mir fehlten die Grundlagen. Ich konnte nur mit Fleiß drankommen", sagt der Trainer, der häufig mit Mädchengruppen zu tun hat. Als eigenen Erfolg kann er z.B. den Münsterlandmeister im Dreisprung (1986) vorweisen.

Die LG wurde immer größer und erfolgreicher. Röschenkemper feierte schöne Erfolge mit seinen Truppen, wie z.B. den dritten Platz beim Westfalenfinale in Hagen. „Die haben die ganze Rückfahrt in einem Stück durchgesungen", erinnert sich der Osterwicker gerne. Um die heutigen Trainings abwechslungsreich zu gestalten, holt sich Ingo Röschenkemper gerne Anregungen aus dem Internet. Zuletzt durften die Mädels auch eine Zumba Stunde bei Claudia Müller mitmachen.

Neben dem Job als EDV-Administrator in Ahlen trainiert Röschenkemper gut sieben Stunde die Woche mit seinen Gruppen. Dazu kommen ca. 40 Wettkampftage im Jahr. Derzeit ist Hallensaison, am liebsten hält sich der Leichtathlet aber draußen auf, da er dort mehr Möglichkeiten hat. Eine Tartanbahn - das wäre sein größter Wunsch für das Osterwicker Stadion, doch alleine diese würde nach seinem Wissen mit mindestens 180.000 Euro zu Buche schlagen. Zusätzlich pflegt er auch noch regelmäßig Neuigkeiten auf der Homepage von Westfalia Osterwick.

Ein „sehr erfolgreiches Jahr" liege hinter der Abteilung, wie der Obmann für Vereins- und Verbandsentwicklung im Kreis zurückblickt. „Mal gucken, was uns die Ganztagsschulen bringen", hofft er, dass die Sportler(innen) bei der Stange bleiben. Kommunikation ist für ihn im Training super wichtig. „Ich erziehe die Mädels dazu, dass sie die Klappe aufmachen", sagt er. Lieber etwas mehr diskutieren, anstatt irgendwas falsch trainieren, ist seine Devise.

Selbst kommt der ledige Osterwicker höchstens noch ab und zu zum joggen. „Ich tue das alles für die Arbeit mit den Athleten", sagt Ingo Röschenkemper ganz uneigennützig.

Geschrieben von: Ingo Röschenkemper